Viele sehen in BIM zunächst das geometrische 3D-Modell. Das 3D-Modell ist ein wichtiger Bestandteil von BIM, im größeren Zusammenhang bildet es jedoch nur die Spitze des Eisbergs: BIM steht für sehr viel mehr!
Gewiss ist das geometrische Modell von großem Wert. Noch gewichtiger ist jedoch der Informationsgehalt. Der wahre Wert des Modells liegt also in den Daten, die es enthält. Informationsinhalte bilden die zweite Ebene von BIM.
BIM ist eine Methode zur Umsetzung der Planung, der Ausführung und des Betriebes. Mit BIM sind Informationen und Projektdaten transparent abrufbar und dokumentiert, so dass sie jederzeit für die, in den jeweiligen BIM-Projektzielen vordefinierten, Anwendungsfälle nutzbar sind. Der Begriff BIM bezeichnet dabei einen ganzheitlichen Ansatz von Beginn an. Die Frage: „Welche Informationen werden wann, in welcher Qualität und für welche Zwecke benötigt?“ steht stets am Beginn eines BIM-Projektes.
Mit BIM greifen die Projektbeteiligten auf eine einheitliche Datenquelle zu. Dies führt fast zwangsläufig zu einer verbesserten Kommunikation der beteiligten Personen und der interne Koordinationsaufwand sinkt. Das Neue an der Arbeitsmethode BIM ist die Verknüpfung von 3D-Gebäudedaten mit weiteren Informationen zu einem „intelligenten Modell“. Die BIM‑Arbeitsmethode erweitert somit die bisherige Planungspraxis gängiger 3D-CAD-Planungen über eine rein visuelle Kommunikation hinaus, um weitere Ebenen, mit Informationen zu Quantitäten, Qualitäten, Zeiten und Kosten. Diese Informationen konnten zwar auch bisher schon, auf Basis von Computerzeichnungen, ermittelt werden, allerdings waren diese zuvor noch nicht derart komplex mit dem Gebäudemodell verbunden. Im Building Information Modeling wird das digitale Gebäudemodell somit selbst zu einem allumfassenden Informations‑ und Kommunikationsmedium und ermöglicht eine direkte Übertragung von Informationen in Listen, Dokumente und Berechnungen. Die komplette Planung ist nach jeglicher Änderung stets auf dem aktuellen Stand – konsistent und widerspruchsfrei.
Die Arbeit an dem virtuellen Gebäudemodell hat eine hohe Visualisierungskraft und erleichtert damit Entscheidungen im Planungsablauf. Zudem führt die BIM-Arbeitsmethode zu einem weitgehend verlustfreien Datenmanagement während des gesamten Lebenszyklusses eines Projektes.